link

Likatien - Vielfalt statt Krise

»Stellen wir uns einmal ein Dorf vor, in dem alle Bewohner in ihren eigenen Immobilien leben – es gibt da keine Bankfinanzierung, dafür aber tiefe, verzweigte, gewachsene Familienstrukturen; hier halten alle zusammen und unterstützen sich gegenseitig; den Grund und Boden erb(t)en die Jungen von den Älteren; beim Bau hilft die Gemeinschaft; wenn Geld fehlt, leihen die Älteren den Jüngeren es zinsfrei aus. Einige Kinder werden Zuhause unterrichtet (auf neudeutsch: im „Homeschooling“), es gibt einen von Eltern gemeinschaftlich betriebenen Kindergarten und eine freie Schule, in der lebensbezogene Inhalte vermittelt werden. Parallel dazu erlernen die Kinder praktische Fertigkeiten im echten Leben und in den Betrieben der Gemeinschaft. Man hat dort Blockheizkraftwerke, moderne Solartechnik auf den Dächern, eigene Wind- und vielleicht sogar Wasserkraftanlagen sowie Erprobungsprojekte neuer Energiegewinnung. Eine dorfeigene Dieselanlage erzeugt Brenngas und Diesel aus Hausmüll. Zu jedem Haus gehört ein Garten mit Obstbäumen, Gemüsebeeten usw. Es wird mit Permakultur- oder HOMA-Prinzipien gearbeitet. Manche Familien halten sich ein Schaf (als praktischen Rasenmäher und Wollelieferanten), andere ein paar Hühner usw. Viele Hausfrauen arbeiten nebenher als „Kleiderfabrikanten“ und/oder als Helferinnen/Betreuerinnen der älteren Bewohner/innen. In der Dorfgemeinschaft leben auch einige Bauernfamilien, die all das produzieren, was die Menschen in ihren Kleingärten nicht erzeugen (können), z.B. Raps und Sonnenblumen, Getreide, Hanf (für Textilien) etc. Außerdem gibt es verschiedene Handwerksleute und Tüftler sowie Händler und Unternehmer. Aber auch Sport, Kultur, Künste und Geisteswissenschaften sind nicht verpönt. Die Dorfgemeinschaft steht in regem Kontakt mit ähnlich organisierten Dorfgemeinschaften. Was passiert wohl, wenn eine Finanzkrise in diesem erdachten Dorf ankommt? Antwort: Das Leben geht seinen Gang – fast ungestört – weiter. Die Menschen ernähren sich aus ihren Kleingärten, Bauern benutzen weiterhin ihr eigenes Saatgut, das Wasser des Baches fließt und auch die Sonne scheint immer noch. Die Menschen bedienen sich ihres selbsterzeugten Diesels, die Solaranlagen auf dem Dach liefern Wärme und Strom, die Kinder fahren immer noch mit dem Fahrrad zur Schule... Die oben beschriebene Lebensweise war – wenn wir die Erwähnung moderner Technologien außer Acht lassen – die Art und Weise, wie die Menschen noch vor 150 Jahren zusammenlebten, und schon 1.500 Jahre zuvor, die Weiterentwicklung des einstigen Stammeslebens.«

»Im Frühling, Sommer und Herbst grünt und blüht es in unseren Breiten so üppig, dass man sich in freier Natur rund und satt essen kann. Essbare Wildpflanzen, Beeren, Nüsse, Samen und Wurzeln gibt’s da in Hülle und Fülle. Wie aber ist das im Winter? Da reicht der Bewuchs ja nicht einmal für eine spärliche Nahrungsergänzung. Oder vielleicht doch? Wie man sich auch im tiefsten Winter aus der freien Wildbahn ernähren und dabei auch satt werden kann – darum geht es heute.« 

»Eine eisige Nacht im verschneiten Winterwald oder in den Bergen überlebt man nicht so einfach ohne Dach überm Kopf. Das Zelt aufbauen? Was aber tun, wenn sich ein Sturm ankündigt, der es in Fetzen reißen würde – oder gar kein Zelt vorhanden ist? Was tun, wenn weder Hütte noch Höhle zu sehen ist? Man baut sich ein Iglu.«

Übrigens: Mitglieder erhalten Online/Download/PDF-Produkte des „mehr wissen, besser leben e.V.“ zum halben Preis! Werden Sie Mitglied: https://mwbl.de/verein

Einheit: Stück

Dateigröße: 3 MB

Dateiformat: PDF

Depeschen ➔ 2009