5. Lukanga-Brief

Die Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara ins Innerste Deutschlands

Fressen bis zum Umfallen

Ein Artikel aus Depesche 27/2006

Mukama! 

Dein königliches Herz erzürnt sich, weil ich Dir noch nicht schrieb, was die Wasungu essen? Großer und mächtiger Herr! Gebiete Deinem Volke zwei Tage Schweigen, damit das Furchtbare, was ich Dir jetzt erzählen werde, in Deinem Verstande Platz finde: Die Wasungu sind Seelenesser, Kannibalen. 

Sie vermischen die Nahrung, die die Erde spendet, mit Teilen verschiedener Tiere. Besonders Schweine, Rinder und Pferde werden getötet und in viele Teile zerschnitten und zerhackt. 

(Anmerkung von Hans Paasche: Lukanga gehört, wie dieser Brief zeigt, einem Negerstamme an, der von Früchten lebt. Es muss einem so lebenden Manne allerdings sonderbar vorkommen, dass gerade jetzt in Deutschland von Hungersnot die Rede ist, weil Fleisch teuer wurde. Unseren Lesern der merkwürdigen Anschauungen Lukangas gibt es vielleicht zu denken, dass wirklich ganze Völker gar kein Fleisch genießen, was uns ja wohl gar nicht recht in den Kopf will. Die folgende Beobachtung Lukangas von der Hundeschlachterei in Halle wird übrigens durch eine mir vorliegende Zeitungsnotiz bestätigt, worin es heißt, dass in Halle aus Anlass der Fleischnot eine Hundeschlachterei eröffnet wurde und starken Zuspruch erhielt.) 

Lichtnahrung

Hunde- und Blutesser

Hunde werden in einer Stadt mit Namen Halle geschlachtet und gegessen. Katzenfleisch wird nur heimlich unter die Nahrung gemischt. Niemand würde es kaufen, wenn jemand es anböte, deshalb wird es kleingeschnitten und mit anderen Fleischstücken in Tonnen gesammelt, dann wird es in Därme von Rindern hineingetan und verkauft. An einigen Orten vermischen sie es auch mit Mehl und Fett und essen es aus Muschelschalen. Nur Menschen dürfen nicht geschlachtet und gegessen werden. 

Einiges von diesem weiß ich, nicht, weil ich es selbst sah, sondern weil es mir ein Mann von dem weitverbreiteten Stamme der Korongo erzählte. Manches aber sah ich selbst, und deshalb glaube ich, was mir der Korongo erzählte. 

Ich sah einen Mann, der aufgeschnittene Kälberleichen, die noch blutig waren, von einem Wagen auf die Schulter nahm und in einem Hause so aufhängte, dass jeder, der vorbeiging, die Leichen sehen musste. Und Männer und Frauen gingen vorbei und waren fröhlich, obwohl sie das sahen! Der Mann hängte auch innere Teile von Tieren auf und schrieb Zahlen daran, weil er Geld dafür haben wollte, wenn Leute es kaufen.  

Die Tierleichen werden in Teile gerissen und die Teile einzeln verkauft, als seien es Früchte. Sogar das Blut der Tiere wird gegessen. 


Schlucker

Ich sagte: die Wasungu essen. Das ist nicht richtig: sie schlucken. Und alles, was sie in ihren Mund hineintun, ist dazu vorbereitet, dass es hinuntergeschluckt und nicht gegessen werde. Es sind unter den Wasungu wohl einige, die sich darauf verstehen, Nahrung zu essen; die meisten aber sind Schlucker. 


Essen und fressen 

Ihre Sprache kennt zwei Worte für „Nahrung eintun“: „Essen“ und „Fressen“. Die Schlucker sagen von sich selbst, dass sie „essen” und dass die Tiere „fressen“. Als ich aber einem Sungu zeigte, wie ein Rind auf der Weide Kräuter suchte und ihm sagte, auch er sollte doch lieber „fressen“ wie das Tier, da wurde er sehr böse. 


Tier- und Menschenmast

Die Wasungu machen die Schweine, die sie essen wollen, künstlich krank, damit sie ganz dick werden. Sie zwingen diese Tiere, hastig zu schlucken und dann zu ruhen. So mästen sie die Tiere. Und wie die Schweine mästen sie auch sich selbst. Sie erreichen das durch viele Mittel. Ein Sungu wartet nicht mit Essen, bis sich Hunger meldet, sondern er geht hin und versucht, ob er irgend etwas ausfindig macht, was er gerne schlucken möchte. 


Essgewohnheiten

Damit er sicher ist, dass er sich mästet, setzt er sich zu ganz bestimmter Zeit, auch ohne Hunger, zum Schlucken hin. Und nicht im dunklen Raum und nicht allein, sondern mit anderen Wasungu zusammen. Die Augen hat er beim Schlucken weit geöffnet. Während er eine Speise hinunterschluckt, sieht er auf einen Zettel, auf dem die nächste Speise geschrieben steht. Dadurch erreicht er schnelleres Hinunterschlucken. Weil er ja nicht aus Hunger isst und die Speise nicht schmeckt, isst er mit den Augen, und er isst dann immer die nächste Speise, und nicht die, die er gerade im Munde hat. Auf dem Zettel steht keine Nahrung geschrieben, sondern Gemengtes und Erhitztes. Damit es nicht gekaut werde, gießt der Schlucker Getränke dazu in den Mund. Alle Wasungu gewöhnen sich, auch Getränke zu schlucken, anstatt sie zu saugen. 


Festessen

Ein allgemein gebrauchtes Mittel, die Körpermast zu fördern, ist dies: die Wasungu verabreden sich, zu mehreren gemeinsam um einen Tisch herumzusitzen und dieselben Speisen zu schlucken. Obwohl sie keinen Hunger haben, gelingt es ihnen, dann sehr viel zu schlucken. Es kommen Diener, die versuchen, die Gier der Schlucker zu reizen. Sie tun das, indem sie die Speisen, deren Namen der Schlucker vorher auf dem Zettel gelesen hat, der Reihe nach jedem einzelnen Schlucker kurze Zeit von hinten vor das Gesicht halten, bis er etwas davon genommen hat. Weil nun alle Schlucker von derselben Schüssel nehmen, erwecken sie gegenseitig die Vorstellung, als gelte es, den anderen etwas wegzunehmen und sich recht viel zu sichern. 

Wenn sie dann anfangen, davon etwas in den Mund zu tun, schreien sie sich gegenseitig an und zwingen sich dadurch zu schnellerem Hinunterschlucken. Außerdem ist es Aufgabe der Diener, die Schlucker von hinten fortwährend zu bedrohen, als sollten die Teller, auf denen die Speise liegt, plötzlich weggenommen werden, und auch dadurch wird der Zweck schnelleren Schluckens erreicht. Damit die Schlucker aber recht laut schreien müssen, lässt man zwölf Männer auf Hörnern blasen und Lärm schlagen. 

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Von am 22.09.2024


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